Perimenopause – Stimmungsschwankungen & Angst mit pflanzlichen Stimmungsaufhellern behandeln
Wenn Sie sich in letzter Zeit wie ein emotionales Karussell fühlen – heute voller Energie und morgen niedergeschlagen, dann sind Sie nicht allein.
Die Perimenopause, jene Zeit vor den Wechseljahren, bringt nicht nur körperliche Veränderungen mit sich, sondern kann auch zu intensiven Stimmungsschwankungen und Ängsten führen. Viele Frauen zwischen 40 und 55 Jahren erleben diese Zeit als besonders herausfordernd und suchen nach sanften, natürlichen Wegen, um wieder ins Gleichgewicht zu finden.
Die gute Nachricht ist: Die Natur hält kraftvolle Helfer bereit, die Ihnen dabei helfen können, diese turbulente Phase mit mehr Gelassenheit zu durchleben.
Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren pflanzlich zu behandeln, wird zunehmend beliebter – und das aus gutem Grund. Pflanzliche Stimmungsaufheller wirken oft sanfter als synthetische Medikamente und unterstützen Ihren Körper dabei, sein natürliches Gleichgewicht wiederzufinden.
Der hormonelle Hintergrund der emotionalen Achterbahn
Warum die Hormone verrückt spielen
Um zu verstehen, warum Sie sich manchmal fühlen, als würden Ihre Emotionen Achterbahn fahren, müssen wir einen Blick auf das komplexe Zusammenspiel Ihrer Hormone werfen. In der Perimenopause beginnen Ihre Eierstöcke, weniger Östrogen und Progesteron zu produzieren – aber nicht gleichmäßig. Stattdessen schwanken diese Hormonspiegel stark, manchmal von Tag zu Tag.
Östrogen hat einen direkten Einfluss auf Serotonin, jenes Hormon, das oft als „Glückshormon“ bezeichnet wird. Wenn der Östrogenspiegel sinkt, kann auch die Serotoninproduktion beeinträchtigt werden. Das Ergebnis? Sie fühlen sich plötzlich traurig, ängstlich oder gereizt, ohne dass es dafür einen offensichtlichen Grund gibt.
Progesteron wirkt beruhigend auf das Nervensystem und fördert den erholsamen Schlaf. Wenn dieser Hormongehalt ebenfalls schwankt, können Schlafstörungen und innere Unruhe die Folge sein. Diese Kombination aus gestörtem Schlaf und hormoneller Instabilität verstärkt die Stimmungsschwankungen zusätzlich.
Die Auswirkungen auf Körper und Geist
Hormon | Normale Funktion | Auswirkungen bei Mangel |
---|---|---|
Östrogen | Reguliert Stimmung, unterstützt Gedächtnis | Depressive Verstimmungen, Vergesslichkeit |
Progesteron | Beruhigt das Nervensystem, fördert Schlaf | Angstgefühle, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit |
Serotonin | „Glückshormon“, stabilisiert Stimmung | Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit |
Diese hormonellen Veränderungen erklären, warum viele Frauen in der Perimenopause plötzlich mit emotionalen Herausforderungen konfrontiert werden, die sie zuvor nie kannten. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Gefühle real und berechtigt sind – sie sind nicht „nur eingebildet“ oder ein Zeichen von Schwäche.
Johanniskraut: Der natürliche Lichtbringer
Wirkung und Anwendung bei johanniskraut wechseljahre depression
Johanniskraut gilt als einer der kraftvollsten pflanzlichen Stimmungsaufheller und hat sich besonders bei leichten bis mittelschweren Depressionen bewährt. Die Heilpflanze mit den charakteristischen gelben Blüten enthält mehrere wirksame Inhaltsstoffe, allen voran Hypericin und Hyperforin, die ähnlich wie moderne Antidepressiva wirken können.
Die Pflanze reguliert den Serotoninspiegel auf natürliche Weise und kann dadurch helfen, die hormonell bedingten Stimmungsschwankungen auszugleichen. Besonders wertvoll ist Johanniskraut für Frauen, die sich in der Perimenopause niedergeschlagen, antriebslos oder emotional instabil fühlen.
Dosierung und wichtige Hinweise
- Standardisierte Extrakte: 300-900 mg täglich, aufgeteilt auf 2-3 Einzeldosen
- Teeform: 2-3 Tassen täglich aus 1-2 TL getrocknetem Kraut
- Wirkungseintritt: Erste Effekte nach 2-4 Wochen spürbar
Wichtiger Hinweis: Johanniskraut kann die Wirkung verschiedener Medikamente beeinflussen, insbesondere der Antibabypille, Blutverdünner und anderer Antidepressiva. Sprechen Sie vor der Anwendung unbedingt mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker.
Praktische Anwendungstipps
Nehmen Sie Johanniskraut am besten zu den Mahlzeiten ein, um Magenbeschwerden zu vermeiden. Die Pflanze kann die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen, daher sollten Sie während der Anwendung intensive Sonnenbestrahlung meiden. Gönnen Sie dem Johanniskraut Zeit zu wirken – pflanzliche Heilmittel benötigen oft mehrere Wochen, um ihre volle Wirkung zu entfalten.
Lavendel: Ruhe für Körper und Geist
Lavendelöl bei angst und innerer Unruhe
Der Duft von Lavendel erinnert viele Menschen an Großmutters Garten und vermittelt sofort ein Gefühl von Geborgenheit. Diese Wirkung ist nicht nur nostalgisch – sie hat eine wissenschaftliche Grundlage. Lavendelöl bei angst anzuwenden, hat sich als äußerst effektiv erwiesen, insbesondere bei der Art von diffuser Angst und innerer Unruhe, die viele Frauen in der Perimenopause erleben.
Die ätherischen Öle des Lavendels wirken direkt auf das limbische System, jenen Teil des Gehirns, der für Emotionen zuständig ist. Sie können helfen, das überreizte Nervensystem zu beruhigen und einen Zustand der Entspannung zu fördern.
Verschiedene Anwendungsformen
Ätherisches Lavendelöl:
- 2-3 Tropfen auf das Kopfkissen vor dem Schlafengehen
- In der Duftlampe zur Raumbeduftung
- Verdünnt in einem Trägeröl für entspannende Massagen
Lavendeltee:
- 1 TL getrocknete Lavendelblüten mit 200ml heißem Wasser übergießen
- 5-10 Minuten ziehen lassen
- Besonders wirksam am Abend vor dem Schlafengehen
Lavendelbäder:
- 5-10 Tropfen ätherisches Lavendelöl in Milch oder Sahne einrühren
- Zu einem warmen Vollbad hinzufügen
- 15-20 Minuten entspannt baden
Besondere Vorteile in der Perimenopause
Lavendel ist besonders wertvoll für Frauen in der Perimenopause, da er mehrere Beschwerden gleichzeitig lindert. Er kann nicht nur bei innerer Unruhe während der Perimenopause helfen, sondern auch Schlafstörungen verbessern und Hitzewallungen reduzieren. Die beruhigende Wirkung macht ihn zum idealen Begleiter für stressige Zeiten.
Passionsblume: Der sanfte Beruhiger
Natürliche Hilfe bei Nervosität und Schlafproblemen
Die Passionsblume ist ein echter Geheimtipp unter den Heilpflanzen für Frauen, die wegen Nervosität in den Wechseljahre nach unbedenklichen Hausmittel suchen. Diese wunderschöne Kletterpflanze mit ihren exotisch anmutenden Blüten ist ein sanfter, aber effektiver Beruhiger für das überreizte Nervensystem.
Im Gegensatz zu synthetischen Beruhigungsmitteln macht die Passionsblume nicht abhängig und führt am nächsten Tag nicht zu einem „Hangover-Gefühl“. Sie wirkt besonders gut bei:
- Nervöser Unruhe und Anspannung
- Einschlafproblemen
- Ängstlichen Gedankenschleifen
- Stress-bedingten Magen-Darm-Beschwerden
Wirkweise und Inhaltsstoffe
Die Passionsblume enthält Flavonoide, Vitexin und andere Wirkstoffe, die GABA-Rezeptoren im Gehirn beeinflussen. GABA ist ein beruhigender Neurotransmitter, der für Entspannung und erholsamen Schlaf sorgt. Durch diese Wirkung kann die Passionsblume helfen, das hormonell bedingte Ungleichgewicht im Nervensystem auszugleichen.
Anwendung und Dosierung
- Teeform: 1-2 TL getrocknetes Kraut mit 150ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen
- Fertigpräparate: Nach Herstellerangabe, meist 1-3mal täglich
- Kombinationspräparate: Oft in Mischung mit Baldrian, Hopfen oder Melisse erhältlich
Die Passionsblume kann sowohl akut bei plötzlicher Nervosität als auch als Kur über mehrere Wochen angewendet werden. Besonders bewährt hat sie sich als Abendritual, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen.
Rosenwurz: Der Stresskiller aus dem Norden
Rosenwurz (Rhodiola) Wirkung bei hormonellem Stress
Rosenwurz, auch Rhodiola rosea genannt, ist eine bemerkenswerte Heilpflanze aus den kargen Gebirgsgegenden Sibiriens und Skandinaviens. Diese robuste Pflanze hat gelernt, unter extremen Bedingungen zu überleben – und genau diese Widerstandskraft kann sie an uns weitergeben.
Die rosenwurz (rhodiola) wirkung ist besonders interessant für Frauen in der Perimenopause, da sie als Adaptogen wirkt. Adaptogene sind natürliche Substanzen, die dem Körper dabei helfen, sich an verschiedene Stressformen anzupassen und das Gleichgewicht zu halten.
Wie Rosenwurz das Hormonsystem unterstützt
Rosenwurz wirkt direkt auf die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinde-Achse (HPA-Achse), das zentrale Stresssystem unseres Körpers. In der Perimenopause ist dieses System oft überlastet, da es sowohl mit den hormonellen Veränderungen als auch mit alltäglichen Stressoren fertig werden muss.
Die Pflanze kann helfen:
- Die Cortisolproduktion zu regulieren
- Die geistige Klarheit zu verbessern
- Die körperliche und emotionale Belastbarkeit zu erhöhen
- Müdigkeit und Erschöpfung zu reduzieren
Praktische Anwendung von Rosenwurz
Anwendungsform | Dosierung | Beste Einnahmezeit |
---|---|---|
Standardisierter Extrakt | 200-400mg täglich | Morgens auf nüchternen Magen |
Pulver | 1-2g täglich | Aufgeteilt auf 2 Dosen |
Tee | 2-3 Tassen täglich | Zwischen den Mahlzeiten |
Wichtiger Tipp: Nehmen Sie Rosenwurz nicht am Abend ein, da es aktivierend wirken und den Schlaf stören kann. Die beste Zeit ist früh am Morgen, 30 Minuten vor dem Frühstück.
Besonderheiten und Vorsichtsmaßnahmen
Rosenwurz ist ein kraftvolles Adaptogen und sollte nicht dauerhaft, sondern kur-weise angewendet werden. Empfehlenswert sind Anwendungszyklen von 6-8 Wochen mit anschließenden 2-wöchigen Pausen. Menschen mit bipolaren Störungen oder schweren Depressionen sollten vor der Anwendung einen Arzt konsultieren.
Synergien: Heilpflanzen clever kombinieren
Bewährte Kombinationen für maximale Wirkung
Die Kraft der Pflanzenheilkunde entfaltet sich oft erst richtig, wenn verschiedene Heilpflanzen geschickt miteinander kombiniert werden. Jede Pflanze bringt ihre eigenen Stärken mit, und zusammen können sie sich in ihrer Wirkung ergänzen und verstärken.
Für besseren Schlaf und weniger Angst:
- Passionsblume + Lavendel + Melisse
- Diese Kombination wirkt beruhigend ohne zu betäuben
Bei depressiven Verstimmungen und Antriebslosigkeit:
- Johanniskraut + Rosenwurz (morgens Rosenwurz, abends Johanniskraut)
- Johanniskraut hebt die Stimmung, Rosenwurz stärkt die Belastbarkeit
Bei starker nervöser Unruhe:
- Passionsblume + Baldrian + Hopfen
- Diese klassische Kombination beruhigt tiefgreifend
Wichtige Hinweise zur Kombination
Beginnen Sie immer mit einer niedrigen Dosierung und steigern Sie diese langsam. Kombinieren Sie nie mehr als 3-4 Heilpflanzen gleichzeitig, da sich sonst die Wirkungen gegenseitig beeinflussen können. Führen Sie am besten ein kleines Tagebuch, um zu beobachten, wie Sie auf die verschiedenen Kombinationen reagieren.
Achtsamkeitsbasierte Übungen: Den Geist beruhigen
Die Kraft der Achtsamkeit in turbulenten Zeiten
Während Heilpflanzen Ihren Körper auf biochemischer Ebene unterstützen, kann Achtsamkeit Ihrem Geist helfen, mit den emotionalen Herausforderungen der Perimenopause umzugehen. Achtsamkeitspraxis hilft dabei, aus dem Strudel der Gedanken und Gefühle herauszutreten und einen ruhigen Anker zu finden.
Die Forschung zeigt, dass regelmäßige Achtsamkeitspraxis die Produktion von Stresshormonen reduziert und gleichzeitig die Ausschüttung von „Wohlfühlhormonen“ wie Serotonin und Dopamin fördert. Das macht sie zu einer perfekten Ergänzung zu pflanzlichen Heilmitteln.
Einfache Atemübung für akute Momente
Die 4-7-8 Atmung:
- Atmen Sie durch die Nase ein und zählen Sie dabei bis 4
- Halten Sie den Atem an und zählen Sie bis 7
- Atmen Sie durch den Mund aus und zählen Sie bis 8
- Wiederholen Sie dies 4mal
Diese Übung können Sie überall durchführen – im Büro, zu Hause oder sogar im Auto vor einer wichtigen Besprechung. Sie aktiviert das parasympathische Nervensystem und löst eine sofortige Entspannungsreaktion aus.
Body-Scan für tiefe Entspannung
Der Body-Scan ist eine wunderbare Methode, um Spannungen im Körper bewusst wahrzunehmen und loszulassen:
- Legen Sie sich bequem hin und schließen Sie die Augen
- Beginnen Sie bei den Zehenspitzen und wandern Sie gedanklich durch Ihren ganzen Körper
- Nehmen Sie jede Körperregion bewusst wahr, ohne zu bewerten
- Atmen Sie in verspannte Bereiche hinein und lassen Sie beim Ausatmen los
- Beenden Sie die Übung bei der Kopfkrone
Diese Übung dauert etwa 15-20 Minuten und ist besonders wirkungsvoll am Abend vor dem Schlafengehen.
Achtsamkeit im Alltag integrieren
Achtsamkeit muss nicht immer eine formelle Meditation bedeuten. Sie können sie wunderbar in Ihren Alltag integrieren:
- Achtsames Teetrinken: Nehmen Sie bewusst den Duft, die Wärme und den Geschmack Ihres Heiltees wahr
- Gehmeditation: Gehen Sie langsam und konzentrieren Sie sich auf jeden Schritt
- 3-Minuten-Pausen: Setzen Sie sich 3mal täglich für 3 Minuten hin und atmen Sie bewusst
Journaling: Gedanken und Gefühle klären
Das Schreiben kann eine therapeutische Wirkung haben und dabei helfen, die emotionalen Höhen und Tiefen der Perimenopause besser zu verstehen. Probieren Sie diese einfache Journaling-Technik:
Abendliches Dankbarkeitstagebuch:
- Schreiben Sie jeden Abend 3 Dinge auf, für die Sie dankbar sind
- Notieren Sie 1 schöne Erfahrung des Tages
- Schreiben Sie auf, wie Sie sich körperlich und emotional fühlen
Dies hilft dabei, den Fokus von den Schwierigkeiten weg und hin zu den positiven Aspekten des Lebens zu lenken.
Lifestyle-Tipps: Ihr natürlicher Unterstützer
Ernährung als Stimmungsstabilisator
Was Sie essen, hat einen direkten Einfluss auf Ihre Stimmung. Bestimmte Nährstoffe können die Wirkung Ihrer pflanzlichen Helfer unterstützen:
Stimmungsaufhellende Lebensmittel:
- Fettreiche Fische wie Lachs und Makrele (Omega-3-Fettsäuren)
- Dunkle Schokolade (stimuliert Endorphinproduktion)
- Bananen (enthalten Tryptophan, eine Vorstufe von Serotonin)
- Vollkornprodukte (stabilisieren den Blutzucker)
- Walnüsse und Leinsamen (Omega-3-Fettsäuren und Magnesium)
Vermeiden Sie:
- Zu viel Koffein (kann Angst verstärken)
- Alkohol (stört den Schlaf und verschlechtert die Stimmung)
- Zuckerreiche Snacks (führen zu Blutzuckerschwankungen)
Bewegung als natürliches Antidepressivum
Regelmäßige körperliche Aktivität ist eines der wirksamsten natürlichen Mittel gegen schlechte Stimmung. Sie müssen kein Marathonläufer werden – schon 30 Minuten moderater Bewegung täglich können einen enormen Unterschied machen.
Besonders geeignet:
- Spaziergänge in der Natur
- Yoga (kombiniert Bewegung mit Achtsamkeit)
- Schwimmen (gelenkschonend und entspannend)
- Tanzen (macht Spaß und setzt Endorphine frei)
Schlafhygiene: Die Basis für emotionale Stabilität
Guter Schlaf ist entscheidend für emotionale Ausgeglichenheit. Hier sind einige praktische Tipps:
- Gehen Sie jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett
- Schaffen Sie ein beruhigendes Abendritual (z.B. mit Lavendeltee)
- Vermeiden Sie Bildschirme 1 Stunde vor dem Schlafengehen
- Halten Sie das Schlafzimmer kühl und dunkel
- Nutzen Sie Ihre Heilpflanzen als Teil der Abendroutine
Die Kraft der Phytotherapie voll ausschöpfen
Die Verwendung von Heilpflanzen zur Behandlung von Stimmungsschwankungen ist Teil der traditionellen Phytotherapie, einer der ältesten Heilkünste der Menschheit. Diese ganzheitliche Herangehensweise betrachtet den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele und nutzt die komplexen Wirkstoffkombinationen der Pflanzen, anstatt isolierte Einzelsubstanzen zu verwenden.
Die moderne Phytotherapie kombiniert jahrtausendealtes Wissen mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Das macht sie zu einer besonders wertvollen Behandlungsoption für Frauen in der Perimenopause, die eine sanfte, aber effektive Unterstützung suchen.
Integration in ein ganzheitliches Behandlungskonzept
Die verschiedenen Naturheilverfahren ergänzen sich wunderbar und können gemeinsam eine umfassende Unterstützung bieten. Neben der Phytotherapie können auch andere natürliche Ansätze wie Homöopathie, Akupunktur oder Entspannungsverfahren hilfreich sein.
Besonders bei komplexeren emotionalen Herausforderungen kann es sinnvoll sein, professionelle Hilfe zu suchen. Naturheilkundliche Behandlungen können bei Depressionen eine wertvolle Ergänzung zur konventionellen Therapie darstellen.
Wichtige Vorsichtsmaßnahmen und Kontraindikationen
Wann Sie vorsichtig sein sollten
Obwohl pflanzliche Heilmittel als natürlich und sanft gelten, sind sie keineswegs wirkungslos oder nebenwirkungsfrei. Beachten Sie folgende wichtige Punkte:
Johanniskraut-Wechselwirkungen:
- Kann die Wirkung der Antibabypille reduzieren
- Verstärkt die Lichtempfindlichkeit der Haut
- Kann mit verschiedenen Medikamenten interagieren
Schwangerschaft und Stillzeit:
- Die meisten der genannten Heilpflanzen sind in Schwangerschaft und Stillzeit nicht empfohlen
- Sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt, wenn Sie schwanger werden könnten
Bestehende Medikation:
- Informieren Sie Ihren Arzt über alle pflanzlichen Präparate, die Sie einnehmen
- Setzen Sie verschriebene Medikamente niemals ohne Rücksprache ab
Wann professionelle Hilfe nötig ist
Suchen Sie unbedingt professionelle Hilfe, wenn:
- Die Stimmungsschwankungen so stark sind, dass sie Ihren Alltag erheblich beeinträchtigen
- Sie Gedanken an Selbstverletzung oder Suizid haben
- Die Symptome trotz naturheilkundlicher Behandlung über Wochen nicht besser werden
- Sie zusätzlich körperliche Symptome entwickeln, die abgeklärt werden müssen
Ihr Weg zu mehr emotionaler Balance
Die Perimenopause ist zweifellos eine herausfordernde Zeit, aber sie ist auch eine Chance für einen Neuanfang. Viele Frauen berichten, dass sie nach dieser Phase ein tieferes Verständnis für sich selbst entwickelt haben und ausgeglichener geworden sind.
Die Kombination aus bewährten Heilpflanzen, Achtsamkeitspraxis und einem gesunden Lebensstil kann Ihnen dabei helfen, diese Übergangszeit nicht nur zu überstehen, sondern gestärkt daraus hervorzugehen. Geben Sie sich und Ihrem Körper die Zeit, die er braucht, um sich an die Veränderungen anzupassen.
Denken Sie daran: Jede Frau erlebt die Perimenopause anders. Was für Ihre Freundin funktioniert, muss nicht unbedingt auch für Sie das Richtige sein. Seien Sie geduldig mit sich selbst und experimentieren Sie behutsam mit verschiedenen natürlichen Ansätzen, bis Sie die Kombination finden, die für Sie am besten funktioniert.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
1. Wie lange dauert es, bis pflanzliche Stimmungsaufheller wirken?
Die Wirkung pflanzlicher Heilmittel setzt meist langsamer ein als bei synthetischen Medikamenten. Bei Johanniskraut können erste positive Effekte nach 2-4 Wochen spürbar werden, die volle Wirkung entwickelt sich oft erst nach 6-8 Wochen. Lavendel und Passionsblume können bereits nach wenigen Tagen entspannend wirken, während Rosenwurz oft schon nach einer Woche erste energetisierende Effekte zeigt. Geduld ist bei der pflanzlichen Behandlung besonders wichtig.
2. Können pflanzliche Stimmungsaufheller mit hormonellen Verhütungsmitteln kombiniert werden?
Besondere Vorsicht ist bei Johanniskraut geboten, da es die Wirkung der Antibabypille reduzieren kann. Dies kann zu ungewollten Schwangerschaften führen. Wenn Sie hormonelle Verhütungsmittel verwenden, sollten Sie vor der Einnahme von Johanniskraut unbedingt mit Ihrem Frauenarzt sprechen. Lavendel, Passionsblume und Rosenwurz sind in der Regel unbedenklich, aber auch hier empfiehlt sich eine Rücksprache mit dem Arzt.
3. Ist es sicher, mehrere pflanzliche Stimmungsaufheller gleichzeitig zu nehmen?
Grundsätzlich können die meisten der genannten Heilpflanzen miteinander kombiniert werden, aber es ist wichtig, nicht zu viele gleichzeitig zu verwenden. Beginnen Sie am besten mit einer Pflanze und fügen Sie nach 2-3 Wochen eine weitere hinzu, wenn nötig. So können Sie besser beurteilen, welche Pflanze Ihnen wie hilft. Kombinieren Sie nie mehr als 3-4 verschiedene Heilpflanzen gleichzeitig.
4. Was ist der Unterschied zwischen Tees, Kapseln und Tinkturen?
Jede Darreichungsform hat ihre Vorteile: Tees wirken meist sanfter und das Ritual des Zubereitens und Trinkens kann bereits entspannend sein. Kapseln mit standardisierten Extrakten enthalten oft höhere Wirkstoffkonzentrationen und sind praktisch für unterwegs. Tinkturen werden schnell über die Mundschleimhaut aufgenommen und können daher bei akuten Beschwerden hilfreich sein. Die Wahl hängt von Ihren persönlichen Vorlieben und dem gewünschten Anwendungszweck ab.
5. Können pflanzliche Stimmungsaufheller eine Hormonersatztherapie ersetzen?
Pflanzliche Stimmungsaufheller können bei leichten bis mittelschweren emotionalen Beschwerden in der Perimenopause sehr hilfreich sein, aber sie können nicht alle Symptome der Hormonumstellung behandeln. Besonders bei starken körperlichen Beschwerden wie ausgeprägten Hitzewallungen oder bei schweren depressiven Episoden kann eine Hormonersatztherapie oder andere medizinische Behandlung notwendig sein. Am besten ist oft eine Kombination verschiedener Ansätze. Sprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt über die beste Strategie für Ihre individuelle Situation.