Hitzewallungen & Nachtschweiß in den Wechseljahren natürlich lindern: Was wirklich hilft
Die erste Hitzewallung und Nachtschweiß trifft die meisten Frauen völlig unvorbereitet. Plötzlich steigt diese intensive Wärme vom Brustbereich nach oben, das Gesicht rötet sich, Schweißperlen bilden sich auf der Stirn – und genauso plötzlich ist alles wieder vorbei.
Für manche Frauen bleibt es bei gelegentlichen, milden Episoden. Andere kämpfen jahrelang mit mehrmals täglichen, intensiven Hitzeschüben, die den Alltag und die Nachtruhe erheblich beeinträchtigen.
Wenn Sie zu den etwa 75 Prozent der Frauen gehören, die während der Wechseljahre unter Hitzewallungen und Nachtschweiß leiden, wissen Sie wahrscheinlich bereits: Die Suche nach wirksamer Hilfe kann frustrierend sein.
Während die Schulmedizin hauptsächlich Hormonersatztherapien anbietet, gibt es zahlreiche natürliche Ansätze aus der Naturheilkunde, die Ihnen dabei helfen können, diese belastenden Symptome zu lindern – ohne unerwünschte Nebenwirkungen.
Was passiert bei einer Hitzewallung im Körper einer Frau?
Um zu verstehen, wie Sie Hitzewallungen natürlich angehen können, ist es hilfreich zu wissen, was dabei in Ihrem Körper geschieht. Während der Wechseljahre schwankt der Östrogenspiegel stark, bevor er schließlich dauerhaft absinkt. Diese hormonellen Veränderungen verwirren das Temperaturregulationszentrum in Ihrem Gehirn, den Hypothalamus.
Normalerweise erkennt der Hypothalamus präzise, wann Ihr Körper zu warm wird, und leitet entsprechende Kühlungsmaßnahmen ein. In den Wechseljahren jedoch reagiert er überempfindlich auf kleinste Temperaturschwankungen.
Schon eine minimale Erwärmung löst eine komplette Notfallreaktion aus: Die Blutgefäße erweitern sich schlagartig, das Herz schlägt schneller, und Sie beginnen zu schwitzen – als würden Sie tatsächlich überhitzen, obwohl Ihre Körpertemperatur völlig normal ist.
Diese Erkenntnis ist wichtig, denn sie zeigt uns: Hitzewallungen sind kein Zeichen dafür, dass etwas grundsätzlich nicht stimmt. Ihr Körper versucht nur, mit den hormonellen Veränderungen zurechtzukommen. Mit den richtigen natürlichen Strategien können Sie diesem Prozess gezielt helfen.
Sofort-Tipps: Was Sie bei einer akuten Hitzewallung tun können
Kühlung von innen und außen
Der erste und wichtigste Soforthelfer ist strategische Kühlung. Haben Sie schon einmal bemerkt, dass das Kühlen der Handgelenke besonders effektiv ist? Das liegt daran, dass dort die Pulsadern sehr oberflächlich verlaufen. Kaltes Wasser über die Innenseite der Handgelenke laufen zu lassen oder einen kalten Waschlappen aufzulegen, kühlt das Blut direkt ab und verschafft schnelle Linderung.
Noch wirkungsvoller ist es, wenn Sie zusätzlich den Nacken kühlen. Hier verlaufen wichtige Blutgefäße, die das Gehirn versorgen. Ein kalter, feuchter Waschlappen im Nacken kann eine beginnende Hitzewallung oft noch stoppen oder zumindest deutlich abschwächen.
Für unterwegs sind Kühlpads ideal, die Sie in der Handtasche dabeihaben können. Es gibt spezielle Gel-Pads, die auch bei Raumtemperatur kühlend wirken. Manche Frauen schwören auch auf einen kleinen Handventilator oder einen Fächer – ein bewährtes Hilfsmittel, das frühere Generationen bereits zu schätzen wussten.
Die richtige Atemtechnik
Was viele nicht wissen: Die Art, wie Sie atmen, kann eine Hitzewallung verstärken oder abschwächen. Flache, hektische Atmung, wie sie oft aus Panik vor der Hitzewallung entsteht, verschlimmert das Problem. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf tiefe, ruhige Atemzüge durch die Nase.
Eine besonders effektive Technik stammt aus der Yoga-Praxis: Atmen Sie vier Sekunden lang ein, halten Sie den Atem für vier Sekunden an, und atmen Sie dann acht Sekunden lang durch leicht geöffnete Lippen aus. Diese verlängerte Ausatmung aktiviert den Parasympathikus – den Teil Ihres Nervensystems, der für Entspannung und Abkühlung zuständig ist.
Kleidung bei Hitzewallungen: Der Zwiebellook als Strategie
Die richtige Kleidung bei Hitzewallungen kann einen enormen Unterschied machen. Das Zwiebelprinzip – mehrere dünne Schichten statt weniger dicker – gibt Ihnen die Flexibilität, sich schnell an verändernde Temperaturen anzupassen. Wenn Sie die Hitzewallung kommen spüren, können Sie blitzschnell eine Schicht ausziehen.
Besonders bewährt haben sich atmungsaktive Materialien wie Baumwolle, Leinen oder spezielle Funktionsfasern, die Feuchtigkeit nach außen transportieren. Vermeiden Sie synthetische Stoffe, die Wärme stauen und Schweiß nicht gut abtransportieren. Auch zu eng anliegende Kleidung kann problematisch sein, da sie die Luftzirkulation behindert.
Tabelle: Materialien für kühlende Kleidung
Material | Vorteile | Nachteile | Besonders geeignet für |
---|---|---|---|
Baumwolle | Atmungsaktiv, natürlich, hautfreundlich | Trocknet langsam nach dem Schwitzen | Unterwäsche, T-Shirts |
Leinen | Sehr luftig, kühlt stark | Knittert leicht, grober Griff | Blusen, Sommerkleider |
Bambusfaser | Antibakteriell, sehr weich, temperaturregulierend | Teurer als Baumwolle | Nachtwäsche, Unterwäsche |
Merinowolle | Temperaturausgleichend, geruchshemmend | Pflegeaufwendig | Dünne Pullover, Unterwäsche |
Funktionsfasern | Feuchtigkeitstransport, schnelltrocknend | Synthetisch, kann elektrostatisch laden | Sport, Activewear |
Langfristige natürliche Strategien gegen Hitzewallungen
Salbei gegen Schwitzen Wechseljahre: Der bewährte Klassiker
Salbei gilt seit Jahrhunderten als eines der wirksamsten Heilkräuter gegen übermäßiges Schwitzen, und moderne Studien bestätigen diese traditionelle Anwendung. Die in Salbei enthaltenen Gerbstoffe und ätherischen Öle wirken regulierend auf die Schweißproduktion und können die Intensität von Hitzewallungen deutlich reduzieren.
Die einfachste Anwendung ist Salbei-Tee: Übergießen Sie einen gehäuften Teelöffel getrocknete Salbeiblätter mit 250 ml kochendem Wasser und lassen Sie den Tee zehn Minuten ziehen. Trinken Sie täglich zwei bis drei Tassen, am besten zwischen den Mahlzeiten. Viele Frauen berichten bereits nach zwei bis drei Wochen regelmäßiger Anwendung von einer spürbaren Verbesserung.
Noch konzentrierter wirken Salbei-Extrakte in Kapselform. Hier ist die Dosierung standardisiert, und Sie umgehen den herb-bitteren Geschmack des Tees. Beginnen Sie mit der niedrigsten empfohlenen Dosis und steigern Sie bei Bedarf langsam.
Rotklee Isoflavone: Pflanzliche Östrogene als sanfte Alternative
Rotklee enthält natürliche Isoflavone, die im Körper ähnlich wie Östrogene wirken können – allerdings viel sanfter als körpereigene Hormone. Diese sogenannten Phytoöstrogene können den schwankenden Hormonspiegel ausgleichen und dadurch Hitzewallungen reduzieren.
Die Wirkung setzt nicht sofort ein – haben Sie Geduld und nehmen Sie Rotklee-Präparate mindestens drei Monate lang regelmäßig ein. Studien zeigen, dass etwa 60 Prozent der Frauen nach dieser Zeit eine deutliche Verbesserung verspüren. Achten Sie beim Kauf auf standardisierte Extrakte mit einem hohen Isoflavon-Gehalt (mindestens 40 mg pro Tagesdosis).
Kühlende Lebensmittel Ayurveda: Die Ernährung als Medizin
Die traditionelle ayurvedische Lehre klassifiziert Lebensmittel nach ihrer thermischen Wirkung im Körper – eine Erkenntnis, die sich bei Hitzewallungen als sehr praktisch erweist. Kühlende Lebensmittel können dabei helfen, die innere Hitze zu reduzieren und das Temperaturgleichgewicht zu stabilisieren.
Zu den kühlenden Lebensmitteln gehören frische Gurken, Melonen, Kokosnuss, grüne Blattgemüse wie Spinat und Salate, sowie Kräuter wie Minze und Koriander. Auch Milchprodukte wirken kühlend – ein Lassi (indisches Joghurtgetränk) mit Minze kann an heißen Tagen oder nach einer Hitzewallung sehr wohltuend sein.
Vermeiden sollten Sie hingegen stark gewürzte Speisen, scharfe Chilis, zu viel Knoblauch und Zwiebeln, sowie warme Getränke wie heißen Kaffee oder Schwarztee. Auch Alkohol kann Hitzewallungen verstärken, da er die Blutgefäße erweitert.
Kühlende vs. wärmende Lebensmittel
Kühlende Lebensmittel:
- Gurke, Zucchini, Tomate
- Wassermelone, Honigmelone, Birne
- Kokosnuss, Kokosöl
- Grüne Salate, Spinat, Mangold
- Minze, Koriander, Dill
- Joghurt, Buttermilch, Quark
- Grüner Tee (lauwarm getrunken)
Wärmende Lebensmittel (meiden oder reduzieren):
- Chili, Cayennepfeffer, schwarzer Pfeffer
- Knoblauch, Zwiebeln, Ingwer
- Zimt, Nelken, Kardamom
- Rotes Fleisch, frittierte Speisen
- Kaffee, schwarzer Tee (heiß)
- Alkohol, besonders Rotwein
Akupressur Hitzewallungen: Heilsame Berührung für schnelle Hilfe
Akupressur bietet eine wunderbare Möglichkeit, sich selbst zu helfen – ohne Nadeln und ohne besondere Ausrüstung. Die Technik basiert auf den gleichen Prinzipien wie die klassische Akupunktur, verwendet aber Fingerdruck statt Nadeln.
Ein besonders wirksamer Punkt liegt zwischen Daumen und Zeigefinger: Tasten Sie in der Vertiefung zwischen diesen beiden Fingern nach einem empfindlichen Punkt und drücken Sie ihn für 30 bis 60 Sekunden fest mit dem Daumen der anderen Hand. Dieser Punkt, in der Traditionellen Chinesischen Medizin als „Hegu“ bekannt, reguliert das gesamte Energiesystem und kann Hitzewallungen abmildern.
Ein weiterer hilfreicher Punkt liegt etwa vier Fingerbreit oberhalb des Handgelenks auf der Innenseite des Unterarms, zwischen den beiden Sehnen. Auch hier können Sie mit sanftem, kreisenden Druck arbeiten. Wenden Sie die Akupressur am besten regelmäßig an, nicht nur im Akutfall.
Wassertherapie nach Kneipp: Natürliche Abkühlung für Körper und Geist
Die bewährten Kneipp-Anwendungen bieten hervorragende Möglichkeiten, das vegetative Nervensystem zu trainieren und die Temperaturregulation zu verbessern. Sebastian Kneipp erkannte bereits im 19. Jahrhundert, dass gezielte Kältereize die körpereigenen Regulationsmechanismen stärken können.
Hydrotherapie: Wechselduschen Training für die Gefäße
Beginnen Sie Ihre tägliche Dusche wie gewohnt mit warmem Wasser. Gegen Ende stellen Sie das Wasser für 10 bis 20 Sekunden auf kalt um – so kalt, wie Sie es vertragen. Beginnen Sie an den Füßen und arbeiten Sie sich langsam nach oben vor. Beenden Sie immer mit kaltem Wasser.
Diese Wechselreize aus der naturheilkundlichen Hydrotherapie trainieren Ihre Blutgefäße, sich schnell zusammenzuziehen und wieder zu erweitern. Mit der Zeit werden sie weniger empfindlich auf Temperaturschwankungen reagieren, was sowohl die Intensität als auch die Häufigkeit von Hitzewallungen reduzieren kann.
Kalte Güsse für zwischendurch
Wenn Sie keinen Zugang zu einer Dusche haben, können kalte Güsse am Waschbecken helfen. Lassen Sie kaltes Wasser über die Unterarme laufen, beginnend an den Händen bis zu den Ellbogen. Oder füllen Sie eine Schüssel mit kaltem Wasser und tauchen Sie die Unterarme für 10 bis 15 Sekunden ein.
Besonders wohltuend ist auch das klassische Wassertreten in der Badewanne oder einem großen Eimer. Füllen Sie das Gefäß mit kaltem Wasser bis zur Wadenmitte und marschieren Sie 30 Sekunden bis zwei Minuten auf der Stelle. Danach die Füße nur abstreifen (nicht abtrocknen) und warme Socken anziehen.
Pflanzliche Helfer: Die Kraft der Phytotherapie nutzen
Traubensilberkerze: Bewährte Hilfe aus Nordamerika
Die Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) ist eine der am besten erforschten Heilpflanzen für Wechseljahresbeschwerden. Studien zeigen, dass standardisierte Extrakte die Häufigkeit und Intensität von Hitzewallungen um bis zu 50 Prozent reduzieren können.
Die Wirkung beruht nicht auf hormonähnlichen Effekten, sondern auf der Regulierung bestimmter Neurotransmitter im Gehirn. Dadurch wird die Traubensilberkerze auch von Frauen gut vertragen, die aus gesundheitlichen Gründen keine Hormone nehmen können oder möchten.
- Diese Produkte können wir empfehlen: Traubensilberkerze hier kaufen
Mönchspfeffer: Für das hormonelle Gleichgewicht
Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) wirkt regulierend auf die Hormonproduktion und kann besonders in der frühen Phase der Wechseljahre hilfreich sein, wenn die Hormonproduktion noch unregelmäßig, aber nicht vollständig eingestellt ist.
Die Heilpflanze beeinflusst die Produktion des Hormons Prolaktin und kann dadurch den gesamten Hormonhaushalt stabilisieren. Nehmen Sie Mönchspfeffer am besten morgens nüchtern ein und seien Sie geduldig – die volle Wirkung entwickelt sich oft erst nach zwei bis drei Monaten.
- Diese Produkte können wir empfehlen: Mönchspfeffer hier kaufen
Johanniskraut: Für Körper und Seele
Viele Frauen leiden während der Wechseljahre nicht nur unter Hitzewallungen, sondern auch unter Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen oder leichten depressiven Verstimmungen. Johanniskraut kann hier eine doppelte Hilfe bieten: Es wirkt stimmungsaufhellend und kann gleichzeitig vegetative Beschwerden wie Hitzewallungen lindern.
Achten Sie bei Johanniskraut-Präparaten auf standardisierte Extrakte mit einem Hypericin-Gehalt von 0,3 Prozent. Bedenken Sie, dass Johanniskraut die Wirkung verschiedener Medikamente beeinflussen kann – sprechen Sie die Einnahme daher mit Ihrem Arzt ab, wenn Sie andere Arzneimittel nehmen.
- Diese Produkte können wir empfehlen: Johanniskraut hier kaufen
Lebensstil-Anpassungen: Kleine Veränderungen mit großer Wirkung
Schlafhygiene für erholsame Nächte
Nächtliche Schweißausbrüche rauben vielen Frauen den Schlaf. Ein kühles Schlafzimmer (ideal sind 16 bis 18 Grad Celsius) und atmungsaktive Bettwäsche aus Baumwolle oder Bambusfasern schaffen bessere Voraussetzungen für erholsame Nächte.
Legen Sie ein zusätzliches Handtuch und ein frisches Nachthemd bereit, damit Sie sich nach einem nächtlichen Schweißausbruch schnell umziehen können, ohne lange zu suchen. Auch ein kleiner Ventilator am Bett kann hilfreich sein – er sorgt für Luftbewegung und psychologisch für das beruhigende Gefühl, schnell Abkühlung finden zu können.
Lesetipp: Schlafstörungen in den Wechseljahren
Stressmanagement: Die unterschätzte Komponente
Stress ist einer der häufigsten Auslöser für Hitzewallungen. Wenn Sie in Termindruck geraten, sich ärgern oder unter Druck stehen, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Hitzewallung deutlich an. Daher ist ein effektives Stressmanagement ein wichtiger Baustein der natürlichen Behandlung.
Finden Sie heraus, welche Entspannungstechniken für Sie funktionieren. Das kann Meditation sein, progressive Muskelentspannung, Yoga oder auch einfach ein täglicher Spaziergang in der Natur mit Waldbaden. Wichtig ist nicht die perfekte Technik, sondern die Regelmäßigkeit.
Bewegung: Der unterschätzte Hitzewallungs-Stopper
Regelmäßige körperliche Aktivität kann die Häufigkeit und Intensität von Hitzewallungen deutlich reduzieren. Sport verbessert die Durchblutung, stärkt das Herz-Kreislauf-System und hilft beim Stressabbau. Zudem gewöhnt sich der Körper daran, seine Temperatur auch bei körperlicher Anstrengung effizient zu regulieren.
Sie müssen kein Marathonläufer werden – schon 30 Minuten moderate Bewegung an den meisten Tagen der Woche zeigen Wirkung. Besonders geeignet sind Ausdauersportarten wie zügiges Gehen, Schwimmen, Radfahren oder Tanzen. Vermeiden Sie nur zu intensive Trainingseinheiten bei sehr warmem Wetter, da diese Hitzewallungen provozieren können.
Die Kraft der Kombination: Ihr persönlicher Therapieplan
Die besten Ergebnisse erzielen Sie meist nicht mit einer einzelnen Maßnahme, sondern mit einer durchdachten Kombination verschiedener Ansätze. Jede Frau reagiert anders auf die verschiedenen Therapien – was bei Ihrer Freundin wunderbar funktioniert, muss bei Ihnen nicht unbedingt die gleiche Wirkung zeigen.
Beginnen Sie mit den Sofortmaßnahmen (Kühlung, Atemtechnik, geeignete Kleidung) und führen Sie dann schrittweise langfristige Strategien ein. Probieren Sie zunächst ein oder zwei pflanzliche Mittel aus und beobachten Sie die Wirkung über mindestens vier bis sechs Wochen. Ergänzen Sie dann nach und nach weitere Maßnahmen wie Ernährungsumstellungen oder regelmäßige Kneipp-Anwendungen.
Führen Sie ein einfaches Tagebuch, in dem Sie die Häufigkeit und Intensität Ihrer Hitzewallungen notieren, sowie die Maßnahmen, die Sie anwenden. So können Sie objektiv beurteilen, was Ihnen hilft und was weniger wirksam ist.
Wann Sie professionelle Hilfe suchen sollten
Natürliche Methoden können bei den meisten Frauen deutliche Linderung bringen. Dennoch gibt es Situationen, in denen Sie zusätzlich ärztlichen Rat einholen sollten. Das gilt besonders, wenn Hitzewallungen und Nachtschweiss so häufig und intensiv auftreten, dass sie Ihren Alltag stark beeinträchtigen.
Wenn Sie länger als drei Monate verschiedene natürliche Ansätze probiert haben, ohne spürbare Besserung zu erleben, oder wenn zusätzliche Beschwerden wie starke Schlafstörungen, ausgeprägte Stimmungsschwankungen oder ungewöhnlich starke Blutungen auftreten.
Ein erfahrener Arzt oder Heilpraktiker mit Schwerpunkt Naturheilkunde kann Ihnen helfen, die für Sie optimale Kombination natürlicher Therapien zu finden. Manchmal sind auch ergänzende Untersuchungen sinnvoll, um andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen oder den Hormonstatus genauer zu bestimmen.
Mut zur Geduld: Natürliche Heilung braucht Zeit
Einer der wichtigsten Punkte, den Sie bei natürlichen Therapien beachten sollten: Sie wirken meist sanfter und langsamer als synthetische Medikamente, dafür aber oft nachhaltiger und mit weniger Nebenwirkungen. Während eine Hormonersatztherapie oft schon nach wenigen Tagen spürbare Erleichterung bringt, benötigen pflanzliche Mittel und Lebensstil-Änderungen meist mehrere Wochen oder sogar Monate, um ihre volle Wirkung zu entfalten.
Diese Geduld lohnt sich aber: Frauen, die konsequent natürliche Methoden wie Naturheilverfahren in den Wechseljahren anwenden, berichten oft nicht nur von weniger Hitzewallungen, sondern auch von einem insgesamt besseren Wohlbefinden, mehr Energie und einer positiveren Einstellung zu den Wechseljahren.
Die Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern eine natürliche Lebensphase. Mit den richtigen Strategien können Sie diese Zeit nicht nur überstehen, sondern sogar als Chance für positive Veränderungen in Ihrem Leben nutzen. Viele Frauen entdecken in dieser Phase neue Seiten an sich, entwickeln ein stärkeres Körpergefühl und finden zu mehr Gelassenheit im Umgang mit Stress.
Hitzewallungen mögen lästig sein, aber sie sind vorübergehend. Mit den natürlichen Methoden, die Sie in diesem Artikel kennengelernt haben, können Sie aktiv dazu beitragen, dass diese Phase Ihres Lebens so angenehm wie möglich verläuft.
Häufig gestellte Fragen zu Hitzewallungen
Wie lange dauern Hitzewallungen in den Wechseljahren an?
Die Dauer ist sehr individuell und kann von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren reichen. Im Durchschnitt erleben Frauen etwa vier Jahre lang Hitzewallungen, wobei die Intensität meist mit der Zeit abnimmt. Bei manchen Frauen verschwinden sie bereits nach ein bis zwei Jahren, andere haben auch nach der Menopause noch gelegentliche Episoden. Eine frühzeitige, konsequente Behandlung mit natürlichen Methoden kann die Gesamtdauer oft verkürzen.
Können Hitzewallungen auch in anderen Lebensphasen außer den Wechseljahren auftreten?
Ja, Hitzewallungen können auch durch andere Faktoren ausgelöst werden. Dazu gehören bestimmte Medikamente (wie manche Antidepressiva), Schilddrüsenerkrankungen, Stress, scharfes Essen, Alkohol oder auch nach operativen Eingriffen an den Eierstöcken. Auch jüngere Frauen können gelegentlich Hitzewallungen erleben, besonders in stressigen Lebensphasen oder bei hormonellen Schwankungen während des Zyklus.
Welche natürlichen Mittel wirken am schnellsten gegen akute Hitzewallungen?
Die schnellste Linderung bringen meist physische Kühlungsmaßnahmen: kaltes Wasser über die Handgelenke, ein feuchter Waschlappen im Nacken oder tiefe Atemzüge durch die Nase. Akupressur-Punkte können innerhalb von Minuten Erleichterung verschaffen. Salbei-Tee wirkt bei regelmäßiger Anwendung bereits nach wenigen Tagen, während andere pflanzliche Mittel wie Rotklee oder Traubensilberkerze mehrere Wochen benötigen, um ihre volle Wirkung zu entfalten.
Sind natürliche Mittel gegen Hitzewallungen sicher und haben sie Nebenwirkungen?
Die meisten natürlichen Mittel sind deutlich nebenwirkungsärmer als synthetische Hormone, aber nicht völlig nebenwirkungsfrei. Salbei sollte nicht in der Schwangerschaft verwendet werden, Johanniskraut kann die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen, und manche Frauen reagieren allergisch auf bestimmte Heilpflanzen. Beginnen Sie daher immer mit niedrigen Dosierungen und sprechen Sie bei Unsicherheiten oder wenn Sie andere Medikamente nehmen mit einem Arzt oder Heilpraktiker.
Kann die Ernährung wirklich einen Unterschied bei Hitzewallungen machen?
Ja, die Ernährung hat einen deutlichen Einfluss auf Hitzewallungen. Scharfe Gewürze, heißer Kaffee, Alkohol und zuckerreiche Speisen können Hitzeschübe auslösen oder verstärken. Umgekehrt können kühlende Lebensmittel wie Gurken, Melonen oder Minze beruhigend wirken. Auch der Zeitpunkt der Mahlzeiten spielt eine Rolle: Große, schwere Mahlzeiten am Abend können nächtliche Schweißausbrüche fördern. Eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Gemüse und Obst unterstützt zudem das allgemeine Wohlbefinden in den Wechseljahren.