Integrative Onkologie
Das Memorial Sloan-Kettering-Institut erfreut sich täglich eines virtuellen Besucheransturms. Die Website des Instituts, genauer die Heilkräuterabteilung der Seite wird pro Tag rund 5000 Mal aufgerufen. Selbst renommierte Krebskliniken wie die Mayo-Klinik in Rochester oder das Johns-Hopkins Hospital in Baltimore nutzt das Wissen der Heilkräuter für die onkologische Therapie.
Naturheilkunde in der Onkologie
Die Beliebtheit der Naturheilkunde auch in der Onkologie spiegelt die Nachfrage nach alternativen Heilmethoden vonseiten der betroffenen Krebspatienten wider. Etwa zwei Drittel der Patienten wählen als ergänzende Heilmittel zur Chemotherapie oder Strahlentherapie die Naturheilkunde. Dies geschieht häufig, ohne dass der behandelnde Arzt davon erfährt. Am Universitätsklinikum in Essen wurde nun der Schritt unternommen, unter der Leitung von Gustav Dobos Naturheilkunde und klassische Onkologie zusammenzuführen. Dieser Versuch gipfelte in der Veröffentlichung eines Buches mit dem Titel „Gemeinsam gegen Krebs-Naturheilkunde und Onkologie“. Neben den klassischen Behandlungsmethoden wie Antikörpergaben oder Zytostatika im klassischen Sinne erhalten die Patienten in Essen nun zusätzlich Ringelblumensalbe als Unterstützung der Regenerationsfähigkeit der Haut, gegen Strahlenschäden oder Akupunktur gegen Muskelschmerzen.
Keine ausschließlichen Verfahren
Die Autoren legen Wert auf die Tatsache, dass die Naturheilmittel unterstützende Wirkung aufweisen und keine ausschließlichen Therapien darstellen. Dennoch hält die Naturheilkunde auch in die hochtechnisierte Onkologie Einzug, was den Stellenwert der alternativen Heilmethoden hervorhebt. Von Yoga über Meditation und weiteren Entspannungs- und Konzentrationstechniken reicht das Angebot der Essener Mediziner. Das von den Essener Klinikärzten herausgegebene Buch hebt die unterstützende Wirkung der Naturheilkunde bei der onkologischen Therapie hervor, warnt jedoch auch vor selbsternannten naturheilkundlichen Scharlatanen. So warnen die Essener Ärzte vor der Anwendung von Haifischknorpelextrakt und Rhabarberwurzel.
Wirkung der Naturheilkunde belegt
Trotz der stellenweisen Kritik, zählt das Buch über 300 Quellen auf, in denen die Wirksamkeit naturheilkundlicher Verfahren belegt wird. Eine kombinierte onkologische Therapie aus klassischen Präparaten und naturheilkundlichen Verfahren darf sich jedoch in Zukunft nicht generell ausschließen, so die Autoren des Buches. Vielfach basieren auch die Hochleistungszytostatika auf natürlichen Rohstoffen. So wurden die Zytostatika Vincristin und Vinblastin ursprünglich aus Pflanzen wie der Catharanthus roseus, dem Madagaskar-Immergrün gewonnen.