Biofeedback Gerät für Beckenboden Training Frauen und Männer

22. August 2025

Die moderne Technologie macht es möglich: Beckenboden-Training mit sofortigem Feedback durch intelligente Geräte. Unser umfassender Test zeigt, welche Biofeedback Geräte wirklich funktionieren und das Training effektiver gestalten.

Ein schwacher Beckenboden betrifft Millionen von Menschen. Während früher nur klassische Übungen zur Verfügung standen, revolutionieren heute Biofeedback Geräte das Training. Sie machen die unsichtbare Muskelaktivität sichtbar und verwandeln monotone Übungen in motivierende, messbare Erfolge.

Wir zeigen Ihnen die besten Biofeedback Geräte im Test und geben Ihnen Empfehlungen zum Kauf.

Was ist ein Biofeedback-Gerät für den Beckenboden?

Biofeedback-Geräte für den Beckenboden sind medizinische Hilfsmittel, die Muskelkontraktionen in Echtzeit messen und visualisieren. Eine kleine Sonde erfasst über Drucksensoren die Aktivität der Beckenbodenmuskulatur und übermittelt diese Daten an eine Smartphone-App oder ein Display.

So funktioniert die Technologie

Die meisten modernen Geräte arbeiten nach dem Prinzip der Druckmessung. Sobald der Beckenboden angespannt wird, registrieren empfindliche Sensoren die Veränderung und geben sofortiges Feedback. Dieses kann visuell (durch Grafiken), auditiv (durch Töne) oder spielerisch (durch App-Games) erfolgen.

Entscheidender Vorteil: Viele Menschen können ihren Beckenboden zunächst nicht bewusst wahrnehmen. Das Biofeedback macht die Muskelaktivität erstmals spürbar und kontrollierbar.

Die verschiedenen Arten von Beckenbodentrainern

Biofeedback-Trainer mit App-Steuerung

Funktionsweise: Diese Geräte verbinden sich über Bluetooth mit dem Smartphone und bieten interaktive Trainingseinheiten.

Vorteile:

  • Präzise Messung der Muskelkraft
  • Motivierende Spiele und Übungen
  • Fortschrittsverfolgung über Wochen und Monate
  • Personalisierte Trainingsprogramme

Für wen geeignet: Ideal für Menschen, die Technik mögen und regelmäßiges Training durchführen möchten.

Elektrostimulations-Trainer EST

Funktionsweise: Elektrische Impulse stimulieren die Beckenbodenmuskulatur passiv.

Vorteile:

  • Auch bei sehr schwacher Muskulatur einsetzbar
  • Kein aktives Training erforderlich
  • Hilft beim Lokalisieren der Muskeln

Nachteile:

  • Langfristig weniger effektiv als aktives Training
  • Muskulatur wird nicht selbstständig gestärkt
  • Gewichts- und Kugelsysteme

Funktionsweise: Verschiedene Gewichte werden vaginal eingeführt und durch Muskelanspannung gehalten.

  • Vorteile:
  • Kostengünstig
  • Einfache Anwendung
  • Kein technisches Know-how erforderlich

Nachteile:

  • Keine Messbarkeit der Fortschritte
  • Weniger motivierend als interaktive Systeme

Testsieger: Die besten Biofeedback-Geräte im Vergleich

Perifit Care+ – Der Technologie-Champion

Testurteil: Sehr gut

Das französische Unternehmen Perifit hat mit dem Care+ einen technologisch fortschrittlichen Trainer entwickelt. Der zusätzliche Tiefensensor erkennt fehlerhafte Kontraktionen und korrigiert diese in Echtzeit.

Besondere Features:

  • Über 20 verschiedene Trainingsspiele
  • 5D-Analysediagramm zeigt Kraft, Ausdauer und Qualität der Kontraktionen
  • 10-Jahres-Batterie (nicht aufladbar, aber extrem langlebig)
  • Bewegungssensor für präzisere Messungen

Testfazit: Besonders geeignet für ambitionierte Nutzer, die detailliertes Feedback schätzen.

Emy von Fizimed – Der medizinisch validierte Trainer

Testurteil: Gut

Als einziges Gerät im Test wurde der Emy in klinischen Studien auf seine Wirksamkeit geprüft. Bei der Diagnose Belastungsinkontinenz wird er von allen deutschen Krankenkassen vollständig übernommen.

Medizinische Qualität:

  • CE-zertifiziertes Medizinprodukt
  • 360°-Sensoren für präzise Messungen
  • 32 wissenschaftlich entwickelte Trainingsspiele
  • Direkter Draht zu Physiotherapeuten über Pro-Bereich

Besonderheit: Emy wurde speziell für den therapeutischen Einsatz entwickelt und entspricht höchsten medizinischen Standards.

Elvie Trainer – Der Innovationsführer

Testurteil: Sehr gut

Der Elvie Trainer gilt als Pionier im Bereich der app-gesteuerten Beckenbodentrainer. Das elegante, tropfenförmige Gerät aus medizinischem Silikon überzeugt durch sein minimalistisches Design und die intuitive Bedienung.

Stärken:

  • Sechs verschiedene Trainingsübungen
  • Wasserdichtes Design für Training in der Badewanne
  • Diskrete Größe (nur 25g)
  • Präzise Kraft- und Bewegungssensoren
  • Regelmäßige App-Updates mit neuen Übungen

Schwächen:

  • Höchster Preis im Testfeld (198 €)
  • Batterie nicht austauschbar

Krankenkassen-Übernahme: Bei medizinischer Indikation übernehmen viele gesetzliche Krankenkassen die Kosten vollständig.

Detaillierter Produktvergleich

HerstellerModellPreisTestnoteTypBesonderheitenKrankenkasse
ElvieElvie Trainer198-199 €Sehr gutBiofeedback mit App6 Übungen, wasserdicht, BT, AppJa, Indikation
PerifitPerifit Care139 €Sehr gutBiofeedback mit App20 Spiele, 5D/Analyse, 10-Jahre-BatterieTeilweise
PerifitPerifit Care+179 €Sehr gutBiofeedback (erweit.)Tiefensensor, erkennt FehlerTeilweise
FizimedEmy139 €GutBiofeedback mit App360°-Sensor, 32 Spiele, CE, klinisch getestetJa, bei Inkontinenz
IntiminaKegelSmart48-62 €GutElektrostimulation5 Level, Touch-Sensor, BatterieNein
TensCareElise 2150 €GutElektrostimulation4 Programme, Akku, FernbedienungTeilweise
BodyoticsDeluxe Kegel53 €Befried.Gewichtssystem6 Gewichte, wasserdichtNein

Was empfehlen Stiftung Warentest & andere Tester bei Biofeedback Geräten?

  • Stiftung Warentest: Kein aktueller Produkt-Vergleichstest speziell zu „Biofeedback-Beckenbodengeräten“. In Ratgebern rund um Inkontinenz wird Beckenbodentraining inkl. Biofeedback als wirksame konservative Therapie benannt – je nach Ursache (z. B. Belastungsinkontinenz) oft erste Wahl.
  • Redaktionelle Vergleiche 2022–2025 (CHIP, COMPUTER BILD, Women’s Health, WELT-Vergleich u. a.): Häufig empfohlen werden Perifit, Elvie, Emy (App-Biofeedback) sowie TensCare und axion (EMS/Biofeedback-orientiert). Die „Top-Empfehlung“/„Preistipp“-Labels stammen nicht aus Laborprüfungen, sondern aus redaktionellen Vergleichen, Nutzerbewertungen und Ausstattungsmerkmalen.

Fazit: Wer eine „Testsieger“-Entscheidung sucht, sollte sie an Anwendungsfall und Funktion festmachen:

  • Frauen (App-Feedback): Perifit/Elvie/Emy.
  • Männer (nach Prostata-OP, Stuhlinkontinenz, Schließmuskel-Schwäche): axion-Set oder TensCare mit passender Analsonde.
  • Fortgeschrittene & Therapeut*innen: Pelvifine KM-530 (präzises EMG-Feedback).

Biofeedback-Geräte für Männer

Lange galten Beckenbodenprobleme als reine Frauensache, doch auch Männer profitieren – besonders nach Prostata-Operationen oder bei Potenzproblemen.

Anwendung bei Männern

Rektal eingeführte Sonden messen die Aktivität der männlichen Beckenbodenmuskulatur. Die Funktionsweise entspricht der Geräte für Frauen, lediglich die anatomische Anpassung ist anders.

Indikationen für Männer:

  • Inkontinenz nach Prostata-OP
  • Erektile Dysfunktion
  • Chronische Beckenschmerzen
  • Präventives Training im Alter

Geeignete Geräte: Emy von Fizimed und Perifit Care/Care+ bieten spezielle Aufsätze für Männer, Training verläuft nach demselben Prinzip.

Wissenschaftliche Studien und Wirksamkeit

Studien zeigen, dass Beckenbodenübungen die Symptome in über 70% aller Fälle verbessern. Die Integration von Biofeedback steigert die Erfolgsrate zusätzlich um bis zu 20%.

Eine Studie mit 40 Patienten bewies nach 4 Monaten Training eine Verbesserung bei 78% der Teilnehmer.

Krankenkassen-Übernahme: Was wird bezahlt?

Gesetzliche Kassen übernehmen vollständig bei:

  • Belastungsinkontinenz (abgesichert durch Diagnosen)
  • Ärztliche Verordnung auf Rezept

Teilweise Übernahme möglich bei:

  • Präventivem Training (z.B. nach Schwangerschaft)
  • Rückbildungstraining
  • Therapieunterstützung bei Beckenbodenschwäche

Private Versicherungen erstatten meist:

  • Bei ärztlicher Verordnung
  • Bei CE-zertifiziertem Gerät

So funktioniert’s:

  1. Arzt (Hausarzt, Gyn, Urologe) aufsuchen
  2. Beschwerden schildern & untersuchen lassen
  3. Rezept anfordern und bei der Kasse einreichen
  4. Anwendung und Training: So geht’s richtig

Beispielrechnung: Lohnt sich ein Heimgerät?

  • Physiotherapie mit Biofeedback: z. B. 8 Sitzungen à 30 Min.
    • Eigenanteil je nach Kasse/Zuzahlung variabel.
  • Heimgerät (Perifit/Emy/Elvie): ~140–200 € Einmalinvestition.
  • Break-Even: Wenn Sie >8–10 Wochen regelmäßig trainieren, ist das Heimgerät oft günstiger – und Sie behalten es zur Rückfall-Prophylaxe.
  • Männer-Set (axion/TensCare): ab ~120–200 € – häufig deutlich günstiger als wiederholte Einzel-Sessions.

(Zahlen dienen der Orientierung; tatsächliche Zuzahlungen/Verordnungen bitte individuell klären.)

Erste Schritte mit dem Biofeedback-Gerät

  • Gerät gemäß Anleitung reinigen
  • App herunterladen und koppeln
  • Entspannte Position wählen (liegend/sitzend)
  • Gerät vorsichtig einführen

Anwendung: So trainieren Sie korrekt (Frauen & Männer)

Vorbereitung

  • Hände waschen, Gerät laden/prüfen.
  • Sonde mit Gleitgel (wasserbasiert) benetzen.
  • Bequeme Position (Rückenlage mit aufgestellten Beinen).

Basisschritte Frauen (App-Biofeedback)

  1. Sonde einführen, App starten.
  2. Kalibrierung: 2–3 kräftige Kontraktionen → App setzt Ihr Referenzniveau.
  3. Training: 5–10 Min., 3–5×/Woche. App-Minispiele führen durch Squeeze-Hold-Relax.
  4. Progress: Grafiken/Levelanstieg wöchentlich prüfen – bei Stagnation Intensität anpassen, ggf. Physiotherapie einplanen.

Basisschritte Männer (Analsonde/EMS)

  1. Analsonde mit Gleitgel einführen.
  2. Niedrige Intensität wählen, Reizung vermeiden.
  3. Programme „Kontinenz“, „Stärkung“ 15–20 Min., 3–5×/Woche.
  4. Biofeedback-Variante: Mit EMG-Geräten (z. B. KM-530) aktive Anspannungen trainieren, nicht nur passiv stimulieren.

Sicherheitsregeln: Kein Einsatz bei akuten Entzündungen, direkt postoperativ nur nach ärztlicher Freigabe; Schrittmacher-Träger und Schwangere nur in ärztlicher Rücksprache.

Optimales Trainingsprogramm

Empfehlung:

  • Anfänger: 3–4x pro Woche je 15 Minuten
  • Fortgeschrittene: täglich 10–15 Minuten
  • Erhaltung: 2–3x pro Woche

Trainingsphasen:

  1. Kennenlernen (Beckenboden spüren)
  2. Aufbauphase (3–8 Wochen): Kraft und Ausdauer steigern
  3. Stabilisierung: Erfolge festigen

Typische Fehler:

  • Zu starkes Pressen
  • Falsche Muskeln (Bauch/Po anstatt Beckenboden)
  • Unregelmäßiges Training
  • Zu kurze Entspannungsphasen

Beckenbodentraining in verschiedenen Lebensphasen

Nach der Schwangerschaft

  • Start: frühestens 6–8 Wochen nach Geburt
  • Zunächst sanfte Übungen, dann langsame Steigerung
  • Rückbildungsgymnastik kombinieren

In den Wechseljahren

Im höheren Alter

  • Längere Aufwärmphase, häufiger trainieren
  • Mehr auf Koordination & Balance achten

Kaufberatung: Das richtige Gerät finden

  • Sie wollen Motivation & Spaß?Perifit oder Elvie (App-Spiele, klare Fortschrittsscores).
  • Sie wollen klinischen Ansatz zum guten Preis?Emy.
  • Sie sind Mann / brauchen Analsonde?axion Männer-Set oder TensCare iTouch Sure mit Analsonde.
  • Sie wollen sehr präzises Muskel-Feedback (EMG, 2 Kanäle)?Pelvifine KM-530.

Wichtig: Achten Sie auf medizinische Zulassung, deutschsprachige Anleitung, Ersatzsonden und Support.

Entscheidung nach Bedürfnissen

  • Technikfans: Perifit Care+
  • Kostenbewusst: Intimina KegelSmart
  • Medizinisch notwendig: Emy von Fizimed
  • Qualitätsbewusst: Elvie Trainer

Kriterien:

  • Medizinische Zertifizierung (CE/FDA)
  • Material (Silikon, phthalatfrei)
  • Technische Ausstattung (präzise Sensoren, App)
  • Benutzerfreundlichkeit & deutsche Anleitung

Erfahrungsberichte

Sarah, 34: „Nach meiner zweiten Geburt hatte ich massive Probleme mit Inkontinenz. Mit dem Emy-Trainer hatte ich nach vier Wochen deutliche Fortschritte.“

Peter, 58: „Nach einer Prostata-OP empfahl mir mein Urologe Beckenbodentraining mit dem Perifit. Nach drei Monaten war ich wieder kontinent.“

Maria, 67: „Mit dem Elvie-Trainer trainiere ich täglich, und meine Lebensqualität ist wieder gestiegen.“

Nebenwirkungen & Kontraindikationen

Selten: Reizungen, Muskelkater, vorübergehende Überempfindlichkeit
Nicht trainieren bei: Harnwegsinfekt, Vaginalinfekt, frischen OPs, Herzrhythmusstörungen, elektronischen Implantaten
Mit Arzt abklären bei Schwangerschaft, akuten Verletzungen, schweren Nervenkrankheiten.

Risiken, Grenzen, Kontraindikationen

  • Nicht geeignet ohne fachliche Freigabe bei: akuten Infekten im Vaginal-/Rektalbereich, starker Hämorrhoidenerkrankung, direkt postoperativ, Schrittmacher, Epilepsie.
  • Nicht als Alleintherapie bei neurologischen Ursachen – dann ärztlich/physiotherapeutisch begleiten lassen.
  • Regelmäßigkeit ist entscheidend: 3–5×/Woche schlägt „einmal pro Monat“ immer.

Kombinationstherapien

  • Physiotherapeutische Begleitung kann sinnvoll sein
  • Yoga, Pilates, Atemübungen sind ideale Ergänzungen
  • Im Alltag regelmäßig kurze Aktivierungen des Beckenbodens integrieren
  • Kosten-Nutzen-Analyse
  • Premium: 180–200 €
  • Mittelklasse: 120–150 €
  • Einsteiger: 50–80 €

Einsparpotenzial:
Monatliche Kosten für Inkontinenzprodukte: ca. 25 €
Gerät amortisiert sich meist nach 6–8 Monaten
Langfristig auch weniger Arzt- und Hilfsmittelkosten

Integration in die Naturheilkunde

Das Biofeedback Training fügt sich hervorragend in ganzheitliche Therapiekonzepte ein. Die Kombination mit bewährten Bewegungstherapie Ansätzen verstärkt die positiven Effekte erheblich.

Ergänzend zur technischen Unterstützung können naturheilkundliche Verfahren wie Hydrotherapie die Durchblutung der Beckenbodenmuskulatur verbessern. Besonders die von Pfarrer Kneipp entwickelten Wasseranwendungen zeigen synergistische Effekte.

Auch die Akupunktur kann als ergänzende Therapie die Behandlung von Beckenbodenstörungen unterstützen. Spezielle Punkte am Ohr und Körper stärken die Nieren- und Blasenfunktion.

Nicht zuletzt spielt Stressmanagement eine wichtige Rolle, da chronischer Stress die Beckenbodenmuskulatur verspannen kann. Die Kombination aus Biofeedback Training und Entspannungsverfahren optimiert die Therapieerfolge.

Bei chronischen Beschwerden kann zusätzlich die Homöopathie unterstützend wirken, um die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Die Phytotherapie bietet ebenfalls wertvolle Ergänzungen, beispielsweise durch Kürbiskernextrakt zur Stärkung der Blasenfunktion oder Goldrutenkraut bei Harnwegsinfekten.

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