Neue Erkenntnisse zur Hypersensibilität

27. August 2011

Hypersensibilität ist seit 1997 durch Elaine Aron das erste Mal als „Krankheitsbild“ beschrieben worden. Das „psychische Erkrankungsbild“ ist dadurch gekennzeichnet, dass die Betroffenen verstärkt auf externe Reize reagieren und zwar mehr als der Durchschnitt der Bevölkerung.

Hypersensibilität: Beschriebene Eigenschaften

Nun gibt es neue Kennzeichen der Hypersensibilität. Die Merkmale sind Reizüberflutung und Hyperstimulation. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 15-20 Prozent der Bevölkerung von dem Problem der Hypersensibilität betroffen sind. Nach dem ganzheitlichen Grundverständnis ist die Persönlichkeit als komplexes Individuum zu verstehen, zusammengesetzt aus Geist, Körper und Seele. Eines der Kennzeichen der Hypersensibilität ist die vermehrte und beschleunigte Verarbeitung von Informationen. Die Betroffenen zeichnen die folgenden Charaktereigenschaften aus: Vermehrte Empfindsamkeit, feinfühlig und leicht nervös und „zart besaitet“. Hypersensible Menschen können Reize wahrnehmen, die normale Menschen überhaupt nicht wahrnehmen. Das betrifft sowohl körperliche Empfindungen, als auch Geräusche und auch visuelle Reize. Vielfach gelten die hypersensiblen Menschen auch als mit dem 6. Sinn ausgestattet. Es gibt innerhalb des Phänomens verschiedene Persönlichkeiten. So gibt es zurückhaltende und ruhige, aber auch weltoffene und extrovertierte und an vielen Dingen interessierte Persönlichkeiten.

Neue Forschungen

In jüngster Zeit haben sich seit der Erstbeschreibung des Phänomens, mehrere Wissenschaftler und Autoren mit dem Phänomen beschäftigt. Johann Parlow hat zur Diagnosestellung Selbsttests entworfen. Auch Birgit Trappmann-Korr hat sich ausführlich mit dem Thema Hypersensibilität beschäftigt. Andrea Brackmann postuliert, dass Hochbegabung und Hypersensibilität oftmals miteinander korrelieren.

Hypersensibilität: Neuer Kriterienkatalog

Sämtliche Wissenschaftler und Forscher haben als besondere Eigenschaften und Charakteristika von Hypersensibilität folgenden Kriterienkatalog zusammengestellt. Als hypersensibel gilt, wer seine Eindrücke tiefer als andere Menschen verarbeitet. Optische, akustische oder haptische Eindrücke tiefer wahrnimmt, eine nuancierte Selbstwahrnehmung aufweist, verstärkte Empathie und Intuition besitzt, eine erhöhte Beobachtungsgabe aufweist und hohe Kreativität besitzt. Hinzu kommen noch ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, hohe Gewissenhaftigkeit, besonders fair ist, erhöhte Zuverlässigkeit aufweist, ehrlich und loyal ist, eine erhöhte Selbstreflexion aufweist und eine ausgeprägte Hilfsbereitschaft besitzt. Dazu gehört noch ein gesteigertes Harmoniebedürfnis, eine gute Fähigkeit anderen zuhören zu können, eine gute Wissensaufnahme und eine Hyperstimulation. Der psychotherapeutische Heilpraktiker oder ein Psychotherapeut kann mittels der ganzheitlichen Medizin das Problem gezielt angehen. Gerade für hypersensible Menschen ist die ganzheitlich orientierte Naturheilkunde mit ihren Methoden prädestiniert.

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