Krebstherapie: Mistelpräparate hilfreich?

12. August 2011

Krebspatienten setzen neben den schulmedizinischen Verfahren vor allem auf Mistelpräparate.

Kein wissenschaftlicher Beleg

Sowohl Ärzte als auch Naturwissenschaftler und Pharmazeuten sehen die Wirkung der Mistel unterschiedlich. In den Leitlinien zur wissenschaftlich fundierten Krebsbehandlung fehlt die Verabreichung von Mistelpräparaten. Anerkannte Krebsforscher sehen bis heute keinen wissenschaftlich fundierten Beweis für die Wirkung der Mistel. Stimmt diese Annahme wirklich?

Rezeptfreie Abgabe

Mistelpräparate werden in Deutschland von Ärzten und Heilpraktikern angewendet. Zumeist werden die Präparate subcutan injiziert. Teilweise wird auch die intravenöse Gabe von Herstellern empfohlen. Sämtliche Mittel sind in Deutschland rezeptfrei in Apotheken zu erhalten. In den USA beispielsweise sind der Import, der Verkauf und die Behandlung mit Mistelpräparaten untersagt. Wissenschaftliche Belege fehlen und dennoch setzen so viele Ärzte und Heilpraktiker auf Mistelpräparate. Wie ist dies zu erklären?

Erwiesen: Lebensqualität wird verbessert

Kritiker geben zu, dass Mistelpräparate helfen die Lebensqualität zu verbessern. Dieser Effekt wurde bislang jedoch nur bei Brustkrebspatientinnen beobachtet. Andere Tumorarten sind diesbezüglich nicht in die Beobachtung eingeflossen und können deshalb hinsichtlich einer verbesserten Lebensqualität nicht beurteilt werden, so die Kritiker. Sowohl die Wirkung von Mistelpräparaten im menschlichen Körper, als auch die Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen sind nicht hinreichend bekannt. Trotz der wissenschaftlich nicht anerkannten Wirkung werden Mistelpräparate von der gesetzlichen Krankenkasse in bestimmten Fällen erstattet. Bereits die Kelten schätzten die Mistel als Heilpflanze.

Signaturlehre: Mistel hilft gegen Krebs

Die Wirkung erschließt sich laut der antiken Signaturlehre. Diese besagt, dass sich die Wirkung einer Pflanze aus deren Aussehen erschließen lässt. Da die Mistel eine parasitäre Lebensart aufweist, kann diese gemäß der Signaturlehre gegen „Parasiten“ des Menschen, also dem Krebs wirken, indem sie diesen als Parasiten befällt und besiegt. Rudolf Steiner schlug die Mistel aus geisteswissenschaftlicher Überlegung zur Krebstherapie vor. Neuere wissenschaftliche Untersuchungen kamen zumindest zu in vitro Bestätigungen. In Zellkulturen wies die Mistel tatsächlich eine tumortoxische Wirkung auf, dieser Beleg reichte den Anhängern, um die Mistel als Krebsmittel anwenden zu können. Die Wirkung der Mistel ist nach wie vor umstritten, selbst wenn sie nur eine Verbesserung der Lebensqualität bewirkt, hat sie dennoch einen therapeutischen Zweck, denn der ganzheitliche Behandlungsansatz umfasst eben nicht das engstirnige Denken auf einen Wirkstoff, sondern Psyche, Harmonie und Körper, die Mistel kann zumindest einen Teilbereich der Behandlung darstellen, der Rest einer erfolgreichen ganzheitlichen Krebstherapie erfolgt aus der Harmonie von Geist und Körper.

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