Rolfing

Das Rolfing wurde im Jahr 1950 durch die amerikanische Biochemikerin Inga Rolf, welche von 1898 bis 1979 lebte, entwickelt. Eine alternative Bezeichnung für dieses Behandlungsverfahren der Naturheilkunde lautet Strukturelle Integration. Beim Rolfing handelt es sich um eine Verbindung eines Haltungstrainings mit einer Bindegewebemassage.

Wirkungsweise der Rolfing Behandlung

Die Grundannahme des Rolfings besteht darin, dass sehr viele Erkrankungen durch eine fehlerhafte Körperhaltung sowie durch übermäßiges Sitzen verursacht werden. Die Behandlungsdauer beim Rolfing beträgt in der Regel sechzig bis neunzig Minuten, zumeist werden zehn Behandlungstermine angesetzt, zwischen denen ein Zeitraum von idealerweise exakt einer Woche liegt. Wenn diese Abstände nicht exakt eingehalten werden können, soll die Behandlung zumindest innerhalb von drei Monaten abgeschlossen werden. Zusätzlich zu den eigentlichen Anwendungen erhält der Patient bei einer Rolfing Therapie auch Hinweise zur richtigen Körperhaltung sowie zu einer den Heilungsprozess fördernden Atmung.

Rolfing bei Rückenschmerzen und Verspannungen

Zur Anwendung kommt das Rolfing bei Verspannungen sowie bei Rückenschmerzen, Bandscheibenbeschwerden (nicht beim Bandscheibenvorfall) sowie bei Schmerzen nach Unfällen. Nicht zur Anwendung kommen darf das Rolfing bei einem akuten Bandscheibenvorfall sowie bei einer Krebserkrankung und bei Osteoporose sowie Arthritis. Des Weiteren dürfen Patienten, welche blutgerinnungshemmende Mittel einnehmen, nicht mittels des Rolfings behandelt werden.

Wirksamkeit bei Beschwerden des Bewegungsapparats

Während die Behandlungserfolge des Rolfings bei Verletzungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates von einigen Schulmedizinern als nachvollziehbar angesehen wird, stehen diese dem zusätzlichen Einsatz gegen psychische Erkrankungen wie der Depression sehr skeptisch gegenüber. Nach Inga Rolf lassen sich auch psychische Erkrankungen teilweise auf eine fehlerhafte Körperhaltung zurückführen, so dass eine Rolfing Therapie zumindest lindernd wirkt.

Kostenübernahme gesetzliche Krankenkasse private Krankenversicherung

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten einer Rolfing Therapie auch bei ihrem ausschließlichen Einsatz gegen die Folgen von Haltungsschäden nicht, während private Krankenversicherungen zum Teil das Rolfing als Behandlungsmethode anerkennen, sofern alternative Behandlungsmethoden Bestandteil des Versicherungsvertrages sind. Einige private Krankenzusatzversicherungen schließen auch die Behandlung durch Rolfing im Leistungskatalog ein.

Ausbildung zum Rolfing-Therapeuten

Der Begriff Rolfing ist urheberrechtlich geschützt, eine Ausbildung zum Rolfing Therapeuten ist ausschließlich an Einrichtungen der European Association of Rolfing (Europäische Rolfing Vereinigung) möglich und in erster Linie für Heilpraktiker, Ärzte und Masseure gedacht, auch wenn sie grundsätzlich allen Interessenten zugänglich ist. Die für Rolfing Therapeuten bestehende Pflichtmitgliedschaft in der genannten Vereinigung sichert zugleich eine wirksame Qualitätskontrolle, zumal regelmäßige Fortbildungen zwingend vorgeschrieben werden.

Es gibt keine schulmedizinischen Bedingungen genügende Studien über die Wirksamkeit einer Rolfing Therapie, Erfahrungsberichte belegen jedoch ihre Wirksamkeit zumindest bei allen Leiden am Bewegungsapparat eindeutig.